Das Konzert wird von SWR Kultur mitgeschnitten.
Die Manufaktur veranstaltet selten Solokonzerte. Wenn, dann sind es nur die Großen des Free Jazz, die man damit würdigt. Peter Brötzmann oder Mats Gustafsson zum Beispiel. Der Schweizer Saxophonist Urs Leimgruber ist auch solch ein großer Musiker. In den frühen 1970ern gründete er die einflussreiche Jazz-Rock-Band OM. Dann aber konzentrierte er sich auch immer mehr auf Trio-, Solo- und Duoprojekte. Früher wurde er noch mit Steve Lacy oder Evan Parker verglichen, aber mittlerweile erübrigen sich derlei Vergleiche, weil Leimgruber durch neue Spieltechniken und die Erweiterung des Saxophonklangs selbst wesentlich zur Weiterentwicklung seines Instruments beigetragen hat. Sein Spiel und seine Klangforschungen bei vollständigem Verzicht auf unterlegte harmonische Gerüste hat er auf eine einzigartige Weise individualisiert, er hat seinen eigenen Klang erschaffen. Je genauer man zuhört, desto zusammenhängender, logischer und spannender werden seine Improvisationen. Dabei geht es Leimgruber nie um das Zur-Schau-Stellen von Technik, sondern um das künstlerische Verdichten und das Ausloten neuer Pfade, als wolle er sein Instrument immer besser verstehen. Leimgrubers Solospiel ist wie ein nie zu Ende gehender Stream of Consciousness, weniger in Jazz und Blues verortet als in der europäischen Avantgarde. Es ist Musik wie ein Sternschnuppenregen. Und es ist Musik, die einen als Zuhörer fordert, aber dann eben auch belohnt, denn man ist Teil dieser aus sich selbst sprießenden Schönheit.
Eintritt:
22.- Euro Vvk plus Gebühr
26.- Euro Abendkasse
21.- Euro Mitglieder
Mit freundlicher Unterstützung von:
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