F 2008, 90 Min., von Lucien Jean-Baptiste und Philippe Larue mit Lucien Jean-Baptiste, Anne Consigny, Firmine Richard, Jimmy Woha-Woha, Loreyna Colombo, Ludovic Francois
Es ist nicht das erstemal, dass Jean-Gabriel gegenüber seiner Familie vollmundige Versprechen abgibt, die sich dann meist als Luftschlösser entpuppen. Diesmal hat er der ganzen Familie mal eben einen Skiurlaub in den französischen Bergen versprochen. Während sich die beiden jüngsten Kinder noch freuen, ahnt der älteste Sohn Yann bereits, dass Probleme auf die Familie zukommen. Die stellen sich auch prompt ein, denn Ehefrau Suzy hat von den Eskapaden ihres Mannes entgültig die Nase voll. Während sie mit einem Billigjob gerade einmal das Nötigste für den Unterhalt der fünfköpfigen Familie verdient, verfügt ihr Luftikus von Mann über gar kein festes Einkommen. Dabei könnte er einen Job bei der Post bekommen, doch statt Briefe in einer Pariser Trabantensiedlung auszutragen, träumt Jean-Gabriel von einer Karriere beim Fernsehen. Und das wenige Geld, das er mit Gelegenheitsjobs verdient, geht meist bei Pferdewetten drauf. Diesmal haut ihn die genervte Gattin aber nicht aus der Patsche, sondern stellt ihm ein Ultimatum: Falls er sein Versprechen den Kindern gegenüber erneut nicht einlöst, ist die Ehe ernsthaft in Gefahr. In seiner Not wendet sich der Traumtänzer an seine Mutter. Die ist denn auch bereit, für die Reise den vakanten Platz der Ehefrau einzunehmen, sieht sich aber von ihrem Sohn zu dem Trip in den Schnee eingeladen. Allerdings sind Geld und Logistik nicht die einzigen Probleme für die Winterurlauber. Aufgewachsen als farbiger Einwanderer aus den Antillen haben weder Jean-Gabriel noch seine Mutter Bonne Maman jemals Skiferien gemacht, von ihren Kindern ganz zu schweigen. Schon die Anreise im geliehenen Auto endet denn auch prompt in einer Schneewehe. Nur gut, dass Bonne Maman mit dem Kämpferherzen einer Frau, die schon alles erlebt hat, auch diese Herausforderung ohne Furcht angeht. Da wird den Tücken des Skilifts ebenso getrotzt wie den Vorbehalten der konservativen Vermieterin, die argwöhnisch auf ihr Miete wartet. Geld, das Jean-Gabriel hofft, erst bei einer Pferdewette einzunehmen!
Lucien Jean-Paptiste ist jedenfalls für seinen Mut, ein Kinodebüt zu wagen, belohnt worden. 1,7 Millionen Franzosen wollten seine Winterkomödie sehen. Und auch beim ersten Auftritt in Deutschland, beim Filmfest in Hamburg, wusste der Film zu gefallen – am Ende gab es den Publikumspreis.