Megafaun, das sind drei bärtige Erz-Hippies, die sich sicher nicht ohne Grund nach dem römischen Waldgott Faunus benannt haben. Von dessen ausschweifendem Fruchtbarkeits-Fest Lupercalia sang ja neulich erst Patrick Wolf, und Debussy hat ihm seinen größten Hit zu verdanken. Die artifiziellen Geziertheiten der Europäer findet man bei den Appalachen-Bewohnern Megafaun jedoch nicht. Hier ist der Wald dunkel, die Wiesen weit und voller wuchernder Blumen und Kräuter. Das Blockhaus (so wollen wir uns das jetzt einfach mal vorstellen) riecht nach dem Rauch des offenen Kamins, vor dem die Musiker nach ihren ausufernden Jam-Sessions gerne mit einer Selbstgedrehten entspannen.
Wie schon der zu Recht hoch gelobte Vorgänger "Gather, Form & Fly“ ist auch das unbetitelte dritte Album ein Füllhorn voller Einflüsse, Stile und Gastmusiker. An einem Song hat auch der alte Bandkollege Justin Vernon mitgewirkt, der als Bon Iver heute deutlich erfolgreicher ist als mit der gemeinsamen Vorgänger-Band DeYarmond Edison. Das Album entstand auch in Vernons Studio in Fall Creek, Wisconsin. Man sollte sich aber nicht zu sehr auf das alte Spiel einlassen und versuchen, die vielen Quellen und Einflüsse herauszuhören – ja, auch Neil Young hat sich hier ein paar Mal versteckt. Die Songs von Megafaun funktionieren auch so ganz großartig. Manchmal braucht es eine Weile, bis man den Weg durch die verschlungenen Melodien und die komplexen Arrangements gefunden hat. Aber es lohnt sich immer. Ein Herz für die großen amerikanischen Musikstile sollte man dabei allerdings haben.
Kostenlos und unregistriert Musik hören und/oder Videos von Megafaun ansehen: www.myspace.com/clubmanufaktur
Präsentiert von FluxFM
Eintritt:
10.- Euro Vvk plus Gebühr
13.- Euro Abendkasse
10.- Euro Mitglieder