BRD / F 2007, 93 Min., von Sigrid Faltin
«Als ich geboren wurde, war es schon da», sagt in Sansibar der Sänger Makame Faki über jenes Lied, das auf Festen gerne als Abschiedslied gesungen wird und bei Hochzeiten dem Brautpaar und seinen Gästen Glück bringen soll. In der Tat ist «La Paloma» ein Lied, das einem Glück wünscht, egal wohin die Reise geht. Durch Versionen von Hans Albers und Freddy Quinn war es in Deutschland oft in Zusammenhang mit der Seefahrt zu hören. In Mexiko erklang es im letzten Präsidentschaftswahlkampf auch in einem linkspolitischen Kontext, als Hoffnung für eine Welt ohne Krieg, ohne Rassismus und ohne Einmischung. La Paloma, die Taube, als Symbol des Friedens.
Sigrid Faltins Dokumentarfilm versucht zu ergründen, warum dieses Lied weltweit so anrührt, unabhängig von Hautfarbe und Religion. Ihre filmische Erkundungsreise führt sie ins Baskenland in die Geburtsstadt des Komponisten Sebastián Iradier, wo heute die Kirchturmglocken zur vollen Stunde «La Paloma» schlagen. Sie besucht Havanna, wo vermutlich der Text dazu geschrieben wurde. Und natürlich durfte auch Kalle Laar nicht im Film fehlen, jener Sammler, der mittlerweile fünf CD’s mit verschiedensten Interpretationen herausgegeben hat, ohne dass diese sich den Vorwurf gefallen lassen müssten, beim Hören des immer wieder gleichen Liedes könnte es einem langweilig werden. Genau das nämlich tut es nicht – was sich auch nach Sichtung des insgesamt nur einen ganz kleinen Teil der «La Paloma»-Vielfalt beleuchtenden Filmes feststellen lässt.