Stell dir vor, du sitzt in der Bahn, summst "Highway To Hell" und dein Gegenüber denkt, du singst es falsch, dabei ist es Kristof Schreufs Version. Dessen Anmaßung führt ein paar Schritte weiter als Cat Powers "Covers Record" in die Königsgräber der Pophistorie hinein, so weit, bis er merkt: "Etwas bricht genau über mir zusammen."
Doch das in einem Benjaminschen Sinne verantwortungsbewusste Ich aus dem zentralen Titelstück weiß, dass es nicht anders geht: "Vom Kopf bis zu den Zehen / bin ich ein Riss / Ich will durch Wände gehen." Dieses Album hält noch mehr als der magische Opener verspricht, in dem Schreuf wie ein Schamane das Traditional "Scarborough Fair" mit The Whos "My Generation" verschwört.
Zwölf Stücke umfasst die Messe, in der dem unironischen Umgang mit der lebensverändernden Kraft von Pop gehuldigt wird. Hier findet sich nicht nur die einzig mögliche Replik eines Eigenwilligen, der mehr Fragen als Antworten hat, auf Judas Priests "Breaking The Law". Sondern eine Musik, so schockierend berührend, dass sie Wunden sowohl zu heilen als auch aufzureißen vermag – und selbst Gesetz wird.
Pressezitate:
Damit umgeht der stets links-orientierte Songwriter der bösen Falle, als Ewiggestriger bezeichnet zu werden, weil offensive Kritik auf "Bourgeois With Guitar" wenn überhaupt nur durch die Adaption von fremden Texten ausgeübt wird. Das sozialistische Klagelied der Kolossalen Jugend wird nicht angestimmt und selbst wenn Schreuf gerne wettert, hier lässt er es bleiben – gut so, weil dieser Liederreigen keine konkrete Botschaft braucht und trotzdem das Kunststück vollbringt, auf der Höhe der Zeit zu sein. Jochen Distelmeyer, Dirk von Lowtzow, Die Goldenen Zitronen – sie alle lieben Kristof Schreuf für dessen Arbeit: Mit "Bourgeois With Guitar" haben nun Spätgeborene die Chance die Faszination zu verstehen. Denn das hier stimmt: Wer es verpasst, dem entgeht eines der aufregendsten Debütalben des Jahres. die tageszeitung
Trümmermusik mit Steinbruchtexten, ganz und gar wundervoll. Trotz all des Referenz-Pingpongs, das möglicherweise im Kopf des Hörers entstehen mag, klingt das Album extrem frisch, leicht, rund, neu und ja: elegant. Spex
Kristof Schreuf ist der bessere AC/DC, die smartere Helene Hegemann, der direkt ins Herz unseres Hirns zielende Simon plus Garfunkel, der fünfte Stooge, der Riss, der durch Wände gehen will, der Who! DerTagesspiegel
Musik versprach einst Erlösung. Kristof Schreuf dreht es um: Er rettet die Songs, deren angebliche Unsterblichkeit nur eine Promotion-Phrase war, vor dem Vergehen. Er gibt der Musik zurück, was sie ihm, was sie uns allen einmal gegeben hat. Frankfurter Allgemeine Zeitung
Dass die "famoseste Nervensäge, die die Hamburger Popmusik hervorgebracht hat" (die taz über Schreuf) keineswegs nervt, fast alle Songs tatsächlich sehr eingängig und apart daher kommen, überrascht. "Anfänger beim Rocken" (so der Titel von Schreufs seit Jahren angekündigtem Roman) jedenfalls ist der 1963 geborene Künstler keineswegs. Dagegen spricht schon die Chuzpe und auch Nonchalance, mit der er sich hier an Klassikern ‘vergeht’. Musikexpress
Musik von Kristof Schreuf hören und Videos ansehen auf:
www.myspace.com/clubmanufaktur
Eintritt:
10.- Euro Vvk plus Gebühr
13.- Euro Abendkasse
10.- Euro Mitglieder
Präsentiert von LIFT