USA 2010, 90 Min., von Rob Epstein und Jeffrey Friedman mit James Franco, Jon Hamm, David Strathairn, Mary-Louise Parker, Jeff Daniels, Alexandro Nivola, David Strathairn
„Ich sah die besten Köpfe meiner Generation vom Wahnsinn zerstört, verhungernd hysterisch nackt.“ So beginnt das berühmteste Poem „Howl“ des amerikanischen Beatnik- und genialen Protestdichters Allen Ginsberg. Als den jungen, sprachwilden, aber persönlich scheuen und dennoch hymnisch die Homosexualität und den Rausch besingenden Allen in New York noch keiner zu drucken wagt, veröffentlicht Lawrence Ferlinghetti in seinem legendären Verlag City Light Books Mitte der 50er Jahre in San Francisco „Das Geheul“, so der deutsche Titel. Das Gedicht über eine Generation, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihre Freiheit und ihren Frieden in und mit der Welt verzweifelt sucht, löst einen Skandal aus.
Aufgrund obszöner Inhalte beschlagnahmt die Polizei mehrere hundert Exemplare. Verleger Lawrence Ferlinghetti wird verhaftet. In dem darauffolgenden spektakulären Prozess spricht das Gericht ihn jedoch frei und würdigt das Gedicht als herausragendes literarisches Werk. Um diese tatsächlichen Ereignisse rankt sich das engagierte Dokudrama. Zahlreiche Erzählebenen verweben Rob Epstein und Jeffrey Friedmans dabei geschickt zu einem pulsierenden Organismus. Den beiden amerikanischen Dokumentarfilmern gelingt mit ihrer ambitionierten, fiktionalisierten Dokumentation des Gedichts, seiner Entstehung und Rezeption fast selbst die hymnische Verteidigung dieser radikalen Lyrik.