Howe Gelb hält seine Formation mit wechselnden Musikern seit vierundzwanzig Jahren am Leben, der Wüstensound ist sein Trademark. Zwei seiner früheren Mitstreiter haben heute als Calexico mit dem gleichen Sound in der vielleicht etwas griffigeren Version den weitaus größeren Erfolg, während Gelb abwechselnd als Giant Sand oder unter seinem eigenen Namen unermüdlich weitab größerer Aufmerksamkeit agiert – und nun nach vier Jahren Pause ein neues Album unter dem Namen Giant Sand veröffentlicht. Eingespielt hat er es zum größten Teil mit dänischen Musikern in Århus, wo er mit seiner dänischen Ehefrau die Hälfte des Jahres lebt. Die Wüste nahm er einfach mit dorthin, der Sound bleibt staubig, schmeckt nach Whiskey; Variationen finden im Detail statt. Vor allem die Gastmusiker Isobel Campbell, M. Ward und Neko Case bringen neue Farbe ins Klangbild, das in der zweiten Hälfte des Albums in Jazz und atonalem Krach gipfelt – davon unberührt zeigt sich die Coverversion von PJ Harveys «The Desperate Kingdom Of Love». Nachdem die Opulenz der 90er-Alben Gelb selbst zu ermüden schien, wirkt er seit 2000 im entschlackten Sound mit jedem Album munterer. Die Wüste lebt – und wie!
Country und Songwritertöne allenthalben, lässt Howe seine Vision von Giant Sand oft auch nur eine Stimmung sein (Giant Sand is a mood), angenehm, vertraut und herrlich schön, schrumpelig und verschroben. Alles bleibt recht ruhig auf «proVISIONS» und wenig aufregend, es sind eher die leisen Töne die den Zuhörer in den Bann ziehen. Erst gegen Ende zieht er mit dem Instrumental «World´s End State Park»" mal kurz aber kräftig an der Toilettenspülung und landet problemlos bei den Residents. spiegelonline
It’s there in the words, too, where Gelb’s lyrics hint at (or overtly reference) Bob Dylan at his most surreal or Tom Waits at his most perplexing, offering wisdom through weirdness and winking wordplay. «Molecule, Molly is nobody’s fool/ Comes from an excellent gene pool/ Happy little cells flippin’ from her lip and/ Spend the night here screaming for the mother ship/ I ride along surfing on the waves of a lava hip,» sings Gelb in «Increment of Love». Such inscrutability can be a real chore in the wrong hands, but with Gelb, getting lost has always been part of the fun. It’s not about the destination. It’s about the trip. pitchfork
Eintritt:
18,– Euro Vvk plus Gebühr
22,– Euro Abendkasse
18,– Euro Mitglieder