Bosnien-Herzegovina, A , BRD , Kroatien 2006, 90Min., vonJasmila Zbanic mit Mirjana Karanovic, Luna Mijovic, Leon Lucev, Kenan Catic, Jasna Ornela Berry, Dejan Acimovic, Bogdan Diklic
In Zusammenarbeit mit dem Frauenforum Schorndorf Grbavica bezeichnet ein Stadtviertel in Sarajevo, das während des Kriegs zu einem Gefangenenlager umgewandelt wurde, in dem die Zivilbevölkerung gefoltert und vergewaltigt wurde. Darüber hinaus ist es ein Begriff für eine Frau mit einem Buckel, eine Beschreibung, die im übertragenen Sinne auch auf die Hauptfigur dieses Films zutrifft. Esma ist allein erziehende Mutter der zwölfjährigen Sara, die hart arbeiten muss, um ihrer Tochter ein ansatzweise normales Leben zu bieten. Die Frage des abwesenden Vaters wird früh etabliert, als sich Esma in einer Bar vorstellt und ihre Tochter verschweigt, aus Sorge, den Job nicht zu bekommen. Viel bedeutender ist der Vater jedoch für Sara, die mit ihrer burschikosen Art in der Schule eine Außenseiterin ist. Ein bevorstehender Schulausflug bringt die Frage nach dem Vater, dessen Herkunft Esma ihrer Tochter bislang verschwiegen hat, an die Oberfläche. Ist er wirklich als Soldat an der Front gestorben, wie die Mutter behauptet? Wieso arbeitet Esma noch nebenbei, um ihrer Tochter die ersehnte Klassenfahrt zu bezahlen? Das genau versteht Sara nicht. Ihr Vater war doch schließlich ein Märtyrer, Esma müsste nur das Dokument dafür beim Amt besorgen. Doch das tut sie nicht. In Sara wächst der Verdacht, dass die Mutter sie belügt. Was ist "Esmas Geheimnis", wer ist Saras Vater?
„Ein Mutter-Tochter-Drama, das wahrhaftig beeindruckt… Die junge bosnische Regisseurin Jasmila Zbanic versteckt eine große Geschichte in einer scheinbar kleinen, eine Geschichte von Gewalt, Lebenslüge und Traumatisierung, eine Geschichte über Frauen als Opfer des Krieges der Männer. Nicht elegisch, nicht tragisch, nicht sentimental, sondern eindrucksvoll wahrhaftig.“ Brigitte