Japan 2021, 179 Min., von Ryusuke Hamaguchi nach einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami mit Hidetoshi Nishijima, Masaki Okada, Toko Miura, Reika Kirishima, Park Yurim, Jin Daeyeon
Aus den 20 Seiten einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami formt der japanische Regisseur Ryusuke Hamaguchi einen fast drei Stunden langen Film. „Drive My Car“ ist also weit mehr als eine Adaption, sondern ein Weiterdenken, ein Weiterspinnen von angedeuteten Ideen. Vor allem aber ein präzise gefilmtes Drama, für das Hamaguchi in Cannes mit dem Preis für das Beste Drehbuch und den Preis der Filmkritik ausgezeichnet wurde.
Ein japanischer Theaterregisseur, der auch zwei Jahre nach dem plötzlichen Tod seiner Frau innerlich erstarrt ist, soll in einem Theater in Hiroshima das Tschechow-Stück „Onkel Wanja“ inszenieren. Mit der Hauptrolle betraut er ausgerechnet einen Schauspieler, den er verdächtigt, ein ehemaliger Liebhaber seiner Frau gewesen zu sein. Das kunstvoll komponierte und filigran inszenierte Drama kreist um die heilende Kraft von Kunst und Sprachen, die auch mächtige Kommunikationsbarrieren, etwa soziale Klassen, Nationalität, Behinderung, Schuld und Traumata, überwinden helfen.