BRD 2011, 118 Min., von Hans Weingartner mit Peter Schneider, Timur Massold, Henrike von Kuick, Andreas Leupold, Jutta Jentsch
Der Mathematiker Martin Blunt muss nach einem Zusammenbruch für mehrere Monate in eine geschlossene Einrichtung. Danach sind Job und Freundin weg. Blunts Existenz gerät ins Wanken. Er fängt an zu trinken und verliert sogar seine Sozialwohnung, die nur eine Übergangslösung sein sollte.
Als Obdachloser, der Zahlenreihen vor sich hin stammelt, lernt er den zehnjährigen ukrainischen Straßenjungen Victor kennen. Trotz der Sprachbarriere werden die beiden Freunde. Mit Flaschensammeln halten sie sich über Wasser und errichten schließlich eine Holzhütte im Wald als Unterschlupf. Durch einen ungewöhnlichen Fund in einem Mülleimer lernt Blunt die Zahnarzthelferin Lena kennen. Auch sie steht auf ihre Weise unter Druck und hat Ausstiegsvisionen. Doch nicht alle Fluchten gelingen …
Mit emotionaler Wucht setzt Regisseur Hans Weingartner ein Zeichen gegen die rationale Marktwirtschaft und die geschönten Wellnesswelten in denen Abnormes keinen Platz findet. Unbequem, provokant und weltbilderschütternd.