Spanien 2011, 120 Min., von Pedro Almodóvar mit Antonio Banderas, Elena Anaya, Marisa Paredes, Jan Cornet, Roberto Álamo u.a.
Der plastische Chirurg Dr. Robert Ledgard ist nach einer Familientragödie besessen davon, die perfekte, widerstandsfähige Haut zu erschaffen. Nach zwölf Jahren hat er seine Forschungsarbeit erfolgreich beendet. Um seine neue Transplantationstechnik auszuprobieren, entführt Ledgard die Person, mit der er noch eine Rechnung offen hat …
Pedro Almodóvar hat mit "Die Haut, in der ich wohne" nach der Vorlage von Thierry Jonquets gleichnamigem Kriminalroman einen modernen Frankenstein-Film gedreht. Seine Hauptfigur, ein "verrückter" Wissenschaftler, der eine "perfekte Frau", ganz nach seinen Vorstellungen schaffen will. Almodóvar hinterfragt hier Jugendwahn und Schönheitskult, kritisiert die Medizin des Machbaren, vergisst darüber jedoch nie seine Haken schlagende Geschichte. Die wandelt sich nach einem ruhigen Beginn vom Drama zum Horrorthriller über Inzest und Vergewaltigung, über Menschen, die im falschen Körper stecken. Hitchcocks Täuschungsthriller "Vertigo – Aus dem Reich der Toten", David Cronenbergs "Rabid" und natürlich Georges Franjus "Augen ohne Gesicht" haben hier eindeutig Pate gestanden.