BRD 2008, 106 Min., von Ulla Wagner mit Barbara Sukowa, Alexander Khuon, Wolfgang Böck, Branko Samarovski, Götz Schubert, Frederick Lau
Hamburg, im Frühjahr 1945. Der Zweite Weltkrieg ist zwar noch im Gange, doch an den Sieg glaubt kaum noch jemand. Die Endvierzigerin Lena Brücker macht da keine Ausnahme. Sie arbeitet in einer Kantine und versucht mittels ihres Improvisationstalents genug Waren herbeizuzaubern, so dass der Koch Holziger seine Künste unter Beweis stellen kann. Ihr Mann Gary war schon vor dem Krieg ein Herumtreiber und scheint zwischen den Fronten verschwunden zu sein, ihr fast erwachsener Sohn Jürgen ist als Flakhelfer eingesetzt.
Abgesehen von gelegentlichem Fliegeralarm passiert nichts in Lenas Leben, bis sie eines Tages ins Kino geht. Dort lernt sie den deutlich jüngeren Marinesoldaten Hermann kennen, der zum Endkampf an der Heimatfront abkommandiert ist und eine Nacht in Hamburg Station macht. Eines kommt zum anderen, nach einem gemeinsam überstandenen Fliegeralarm begleitet Hermann Lena in ihre Wohnung, Lena kocht aus Resten eine Suppe und Hermann bleibt. Erst die Nacht und als Lena ihm anbietet, sich in ihrer Wohnung zu verstecken statt sich im sinnlosen Kampf zu opfern, für länger.
Eine zarte Liebesgeschichte entwickelt sich, deren Ende unausweichlich ist. Lena weiß, dass mit dem Ende des Krieges auch ihre Beziehung zu Hermann vorbei sein wird, er zu Frau und Kind zurückkehren und sie allein lassen wird. Als es dann soweit ist, versucht sie das Ende herauszuzögern, verheimlicht Hermann die Situation und forciert somit den unausweichlichen Eklat.
Ulla Wagner ist mit «Die Entdeckung der Currywurst» ein schön ausgestatteter, gut gespielter Liebesfilm gelungen, der auf angenehm altmodische Weise eine kleine, intime Geschichte erzählt, die das große Ganze spiegelt.