F 2009, 112 Min., von Mia Hansen-Løve mit Louis-Do de Lencquesaing, Chiara Casselli, Alice de Lencquesaing, Alice Gautier, Manelle Driss, Eric Elmosnino, Sandrine Dumas, Dominique Frot
Filmproduzent Grégoire Canvel kommt einfach nicht zur Ruhe. Seine Arbeit frisst ihn auf. Er ist ständig auf der Suche nach neuen Projekten, in die er all seine Energie und seine Passion für Filme einbringen kann. Ein Enthusiasmus, der alsbald seinen Tribut fordert. Grégoire verzettelt sich in der Finanzierung seiner Geschäftsvorhaben. Die Schulden wachsen ihm über den Kopf und der Produktionsfirma droht der Ruin. Seine Bemühungen, die Filmprojekte zu retten, werden zum ungeahnten Kraftakt. Das Scheitern ist unausweichlich und die daraus resultierende Verwundbarkeit lähmt den ansonsten so willensstarken Workaholic.
Das scheinbar vollkommene Leben Grégoires bekommt einen Knacks und auch die kurzen Momente des Familienglücks, können ihn nicht wieder auf den rechten Weg bringen. Der Wochenendausflug aufs Land unterbricht nur für kurze Zeit seinen Arbeitsfluss. Er gibt dem Drängen seiner Frau Sylvia zwar nach und lässt sich auf den Kurztrip ein, ist mit den Gedanken jedoch mehr bei der Arbeit als bei der Familie. Auch die drei gemeinsamen Kinder können ihn nur zwischenzeitlich von seinen Sorgen ablenken. Grégoire steuert in die Sackgasse seines Lebens und findet keinen Ausweg mehr. Seine Verzweiflung überschattet alles und zerstört mehr, als er imstande ist zu verkraften…
Der Film ist sowohl unaufdringliches Familiendrama als auch informative Abhandlung über den Arbeitsalltag eines Filmproduzenten. Denn selbst wenn die Hauptfigur hier vom Schicksal gebeutelt ist und sein persönlicher Lebensweg kein glückliches Ende nimmt, blickt der Film unabhängig davon recht erhellend hinter die Kulissen der Filmindustrie. Als Drama ist „Der Vater meiner Kinder“ sozialkritisch ohne dabei den Zeigefinger zu erheben. Ganz schnörkellos wird hier erzählt, welche Gefahr eine Leistungsgesellschaft birgt. Sehr lebensnah wird überdies gezeigt, wie die Familie mit dem Verlust des Mannes und Vaters umgeht, der in erster Linie Schulden und ein marodes Unternehmen zurücklässt.