China, Frankreich 2019, 113 Min., von Diao Yinan mit Ge Hu, Chloe Maayan, Gwei Lun Mei
Für sein „Feuerwerk am helllichten Tage“ holte Diao Yinan auf der Berlinale 2014 den „Goldenen Bären“. Mit seinem rasanten Arthaus-Action-Thriller „Der See der wilden Gänse“ ging der Chinese im Vorjahr in Cannes leer aus. Dabei bietet diese clever konstruierte Gangster-Geschichte um einen Polizistenmord ein furioses Feuerwerk visueller Ideen, das zum Staunen einlädt. Die „Ein Mann wird gejagt“-Story ist dabei zweitrangig. In diesem Neo-Noir zählt vor allem die vollendete Form: Von hübschen Zeitsprung-Pirouetten bis zur opulenten Optik, die optimal für Wow-Effekte sorgt. Etwa jene nächtliche Square-Dance-Szene, bei der feiernde Chinesen mit neonleuchtenden Sohlen zum deutschen Schlager „Dschinghis Khan“ tanzen – bis Panik den surrealen Bilderreigen explodiert lässt.
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