War alles halb so wild? Die neue Weltwirtschaftskrise hat Angst gemacht, aber sie soll schon wieder vorbei sein. Ein Denken in ökonomischen Quartalszahlen kann aber die wirkliche Lage nicht erklären. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie dagegen liefert ein Instrumentarium, das den inneren Zusammenhang der Krise erhellt. Dabei geht es nicht bloß um Konjunkturzyklen, sondern um die Grundlagen von Kapital, Weltmarkt und Staat. Es wird deutlich, dass der Staat so wenig wie die Finanzmärkte die „Arbeitssubstanz“ der Kapitalverwertung ersetzen oder simulieren kann. Die Analyse bleibt nicht auf der abstrakten theoretischen Ebene stehen, sondern sie ist durchaus in der Lage, die reale Entwicklung von Weltmarkt, Währungssystem und Staatsfinanzen zu erfassen. Der aktuelle „Fall Griechenland“ zeigt exemplarisch, wohin die Reise geht. Die Weltwirtschaftskrise ist nicht überwunden, sondern sie geht in die nächste Runde.

Wir freuen uns sehr über die Zusage von Robert Kurz. Der wortmächtige Theoretiker besitzt eine bemerkenswerte Gabe. Er kann schwierige Sachverhalte, und die Analyse der gegenwärtigen Krise ist ein schwieriger Sachverhalt, sehr gut und allgemein verständlich vermitteln.

Robert Kurz ordnet sich der linken theoretischen Strömung der Wertkritik zu, die die theoretische Zeitschrift "Exit" herausgibt. Er schreibt regelmäßig für die Wochenzeitung "Freitag". Robert Kurz ist Jahrgang 1943 und lebt als freier Publizist in Nürnberg.

Buchtips: Robert Kurz: "Schwarzbuch Kapitalismus" Eichborn Verlag, Neuauflage 2009
Robert Kurz: "Marx lesen!" Eichborn Verlag 3. Auflage 2008
Robert Kurz: Der Letzte macht das Licht aus. Zur Krise von Demokratie und Marktwirtschaft, 1995

Eintritt: frei

Veranstalter: Manufaktur, DGB-Ortsverband Schorndorf, Forum Politik in der Manufaktur