„Das letzte Band“ von Samuel Beckett
Krapp, ein einsamer alter Schriftsteller, lauscht den Tonbändern, auf denen er sein Leben tagebuchartig dokumentiert hat, und kommentiert diese Aufzeichnungen immer von Neuem: ein sinnloser Kreislauf von längst abgeschlossenen Erfahrungen, vergangenen Beziehungenund irreparablen Fehlschlägen. Schon seit über dreißig Jahren führt Krapp diesen Dialog mit dem Tonband-Ich. Verächtlich lacht er über einstige Selbstüberschätzung. Immer wieder spult er das an seinem 39. Geburtstag aufgenommene Band zurück, um einen glücklichen Augenblick zu rekapitulieren, eine Liebesbeziehung, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.
“Bis dass der Tag euch scheidet“ oder „Eine Frage des Lichts“ vonPeter Handke(2008)
Wenn der gescheiterte Schriftsteller Krapp im Beckettstück seine alten Tonbänder hört, so ist es besonders ein Moment des Glücks mit einer Frau im Ruderboot, die ihm die verpasste Möglichkeit ins wirkliche Leben zu wechseln vorführt. Im Handketext tritt diese Frau jetzt blutvoll auf, und rechnet ab mit dem maßlosen Egozentriker Krapp, der ihr gar keine Chance zu einem gemeinsamen Leben gelassen hat.Nach dem etwas „düsteren“ und dabei so ausdrucksvoll-intesiven Beckettstück, kommt die Frau bei Handke eher heiter und mit fröhlichem Zorn daher…Wie in einem französischem Film – eine kleine Liebeserklärung an Krapp?
„Bis dass der Tag euch scheidet..“könnte somit uns bzw. den Zuschauer erden, und vor Augen führen, ob wir nicht auch vergessen haben wirklich zu leben….
Ernst Konarek, geb.1945 in Wien. Nach seiner Schausspielausbildung am Max-Reinhardt Seminar, Engagements an vielen großen deutschen Bühnen. Seit 1988 am Staatstheater Stuttgart. Bis 2009 zweihundert ausverkaufte Vorstellungen als Herr Fellner in „Indien“. Derzeit ähnlich erfolgreich im Theaterhaus: „Die Judenbank“.
Luise Wunderlich, geb. 1967 in Himmelkron, Studium an der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Sie entwickelte für verschiedene Bühnenauftritte literarische Programme. Ihre kabarettistischen und eigenwilligen Soloprogramme führte sie unter anderem bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen und den Haydn-Festspielen in Eisenstadt auf.
Eintritt:
15.- Euro Abendkasse
12.- Euro Mitglieder