Frankreich/Marokko/Belgien/Dänemark 2022, 124 Min., von Maryam Touzani mit Lubna Aznabal, Saleh Bakri, Ayoub Missioui
Ein marokkanischer Kaftan-Schneider und seine kranke Frau stellen einen Gehilfen ein, der allerdings nicht nur die Leidenschaft fürs Handwerk, sondern auch die homosexuellen Neigungen seines Arbeitsgeber teilt. Auf Dauer gerät dadurch das sensible Gleichgewicht in der Werkstatt durcheinander. Eine mit sparsamen Dialogen, einer sorgfältigen Kamera und überragenden Darstellern erzählte Dreiecksgeschichte, die inmitten einer von patriarchalen Dogmen reglementierten Gesellschaft eine unkonventionelle Form menschlichen Miteinanders auslotet. Das soziale Thema des Verhüllens und Offenbarens verschränkt sich dabei so klug wie sinnlich mit dem Stofflichen der kleinen Handwerkwelt.