Österreich/ Deutschland 2019, 94 Min., von Harald Friedl
Helmut Friedls angenehm entschleunigte Dokumentarfilmstudie zum Thema Brot 2.0 lebt in erster Linie von ihren sozialpolitischen Gegensätzen und weniger von klassischen Foodporn-Elementen. Denn egal ob „Preback“-Pioniere wie Holthausen oder überzeugte Bio-Handwerker: Jeder der einfühlsam porträtierten O-Ton-Geber will mit seiner Methode im Grunde nur das Beste aus seinen Möglichkeiten machen. Wenngleich mit völlig konträren Ansätzen in punkto Nachhaltigkeit, Wirtschaftswachstum und Genussphilosophie, was Friedls Regie auf mannigfaltige Weise und nicht ohne Sinn für Humor bis zum Ende hin fein herausarbeitet.
Zwischen exotischen Backmessenbesuchen, sinnlichen Aromaproben, teuflischen Enzymmischungen und Sci-Fi-Fabrikationsmodellen sowie der bizarren Suche nach dem richtigen Rezept für das Brot auf dem Mars, erläutert Friedls Film die komplexen Zusammenhänge zwischen Ökologie und Arbeit, Gesundheit und Geschmack oder Politik und Konsum auf durchgängig spannende Weise.