Zerstörte Bühnen und zerlegtes Musikequipment. Das Sextett um die beiden Sänger und Gitarristen Conrad Keely und Jason Reece hinterlässt bei ihren fulminanten Live-Auftritten mit einer konsequenten Regelmäßigkeit eine Schneise der Zerstörung. Nach dem letzten Album «So Divided» im Jahr 2006 erschien im Februar diesen Jahres mit «Century Of Self» das siebte Studioalbum der Texaner und wir können nicht verhehlen, ein ganz kleines bisschen Stolz darauf zu sein, dass die Herren ihre Euorpatour bei uns eröffnen und das sogar auf den hier erwerblichen CDs draufsteht. Mit The Century Of Self kehren sie zurück zu ihren Indie-Wurzeln. Vielleicht hatten es die Texaner satt, sich von ihrer großen Plattenfirma rumschubsen zu lassen, vielleicht waren die mit den Verkaufszahlen unzufrieden. Letztendlich egal, die Wege trennten sich, und Trail Of Dead sind nur noch für sich selbst verantwortlich. Richter Scale heißt das eigene Label, ein feiner Name, und mit The Century Of Self schütteln die amerikanischen Epik-Rocker gleich mal den Seismographen durch. Die Ausschläge auf dem Messschreiber sind gewaltig, denn die vom Punk sozialisierten Art-Noise-Progressive-Band wird einmal mehr angetrieben von der Kraft des doppelten Schlagzeugs und vielen Gitarren, zwischen die sich noch Keyboards quetschen. Die führenden Kräfte Jason Reece und Conrad Keely – der seine Bilder mittlerweile auf Kunstausstellungen zeigt und hier wieder das Cover malte – setzen dort an, wo sie bei den Vorgängern Worlds Apart und So Divided aufhörten: turbulente, vielschichtige Rock-Monster schaffen, die im Gegensatz zu Mars Volta aber nie verkopft klingen. Trail of Dead verzichten diesmal allerdings auf aufwendige Studiotechnik und große Nachbearbeitungen, die Songs zwischen Tumulten, majestätisch schönen Momenten und Stille wie im Auge des Hurrikan wurden geprobt und dann live eingespielt. Dadurch fehlen nun viele Details, was aber Transparenz anstatt Verdichtung bedeutet. Trail of Dead gehen auf The Century Of Self, benannt nach einer mehrfach prämierten BBC-Dokumentation über die Beeinflussung der Menschen durch Massenmedien der letzten hundert Jahre hinweg, einen Schritt zurück und bewegen sich dabei doch vorwärts gerichtet.
Unsere Empfehlung: Hingehen! Denn wenn man nicht selbst dabei war, glaubt man es nicht!
Der ganz große Wurf gelang der Band jedoch 2005 mit ihrem epochalen Meisterwerk Worlds Apart, welches die Jahrespolls der populären Musikzeitschriften bedingungslos anführte und von Kritikern als Meilenstein der Rockgeschichte bejubelt wurde.
indiepedia.de
www.trailofdead.com
www.myspace.com/trailofdead
www.lastfm.de/music/…And+You+Will+Know+Us+by+the+Trail+of+Dead
Eintritt:
20,– Euro Vvk plus Gebühr
25,– Euro Abendkasse
20,– Euro Mitglieder
Mit freundlicher Unterstützung der Kreissparkasse Waiblingen
Präsentiert von: Visions, Motor FM, laut.de, myspace.com, amm.de, Prinz