Iran 2021, 127 Min., von Asghar Farhadi mit Amir Jadidi, Mohsen Tanabandeh, Fereshteh Sadre Orafaiy, Sarina Farhadi, Sahar Goldust
Ein iranischer Maler, der nach der Insolvenz eines kleinen Copy-Shops im Gefängnis sitzt, erhält zwei Tage Freigang, um seine Angelegenheiten zu regeln. Doch der Versuch, mit 17 Goldmünzen, die seine Freundin an einer Bushaltestelle gefunden hat, seine Schulden zu begleichen, setzt ein Drama in Gang, das mit jedem Anlauf, die Situation zum Besseren zu wenden, diese nur noch schlimmer macht. Das packend inszenierte und mit magischer Klarheit fotografierte Drama führt in jenen Graubereich, in dem egoistisches und altruistisches Verhalten nicht leicht voneinander zu unterscheiden sind. Aus der anwachsenden Kaskade an Unstimmigkeiten, Halbwahrheiten und Unterstellungen erwächst ein Unheil, das durch die sozialen Medien ins gesellschaftlich Monströse gesteigert wird und darüber die für die iranische Gesellschaft zentralen Kategorien von Ehre und Entehrung hinterfragt.