F 2007, 104 Min., von Jan Kounen mit Jean Dujardin, Jocelyn Quivrin, Patrick Mille, Vahina Giocante, Elisa Tovati, Nicolas Marié, Dominique Bettenfeld, Antoine Basler, Frosco Perinti
basierend auf dem gleichnamigen Roman von Frédéric Beigbeder
Die Romanvorlage von Fréderic Beigbeder war 2001 ein zynischer, aber selten polemischer Exkurs in die Welt der Werbung, der auf ganz hervorragend subjektive Weise vor Augen führte, wie manipulierbar doch das menschliche Gehirn ist. Der Verlag nannte es weitergehend «ein Pamphlet gegen den Totalitarismus von Medien und Werbung sowie gegen die neoliberale Pervertierung der Demokratie». Was der Roman lehrte: Jährlich werden 500 Milliarden US-Dollar weltweit für so genannte «Kommunikationsmittel» ausgegeben. Zehn Prozent davon würden laut einer Studie dafür reichen, um den Welthunger zu stoppen.
Diese politische Überhöhung in der Welt der Marken verpackte Beigbeder in seiner Ich-Erzählung eines zur Räson kommenden Werbers: Octave Parango, 32 Jahre alt und der Branchendroge Kokain zu keiner Tag- und Nachtzeit abgeneigt, arbeitet als erfolgreicher Texter in einer der besten Agenturen von Paris. Er trägt Designerklamotten, schwimmt in Geld, sieht gut aus und wird von allen Kollegen geliebt. Kurzum: Er führt ein glückliches Leben auf der Überholspur. Erst als er seine große Liebe Sophie kennenlernt und viel zu schnell wieder verliert, gerät er ins Wanken. Zum ersten Mal gewinnt Octave ein wenig Abstand zu seiner Arbeit, bis er erkennt, mit welch banalen und manipulierbaren Mitteln er die Jahre über gearbeitet hat, um immer wieder neue Sehnsüchte und Lüste bei den Kunden der Werbewelt zu wecken. Als er ein Konzept für einen Joghurt-TV-Spot entwickeln soll, entschließt er sich, die subtilen Brainwash-Methoden zu entlarven und offen zu legen.
Was das Buch bereits anzudeuten vermochte, wird jetzt durch die fulminante Verfilmung von Jan Kounen vollendet, der die Zuschauer mitnimmt auf einen cinematografischen Sinnesrausch, der nur so übersprudelt vor tricktechnischen Ideen.
«Die Zuschauer freuen sich über doppelte Ironie, Beigbeder karikiert die Werbung, aber eben auch sich selbst, das ist unterhaltsam, sympathisch, ein bisschen bodenlos und verrückt. Und genau so ist der Film.»
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung