„Vergessene“ Geschichte
50 Jahre Berufsverbote
Politische Verfolgung in der Bundesrepublik Deutschland
Eine Ausstellung der Niedersächsischen Initiative gegen Berufsverbote
Die Ausstellung kann vom 7.10. bis 21.10.2022 in der Manufaktur während den Öffnungszeiten besichtigt werden.
Ausstellungseröffnung am 7.10.2022, um 19.00 Uhr
Begrüßung, Grußworte
Einführung durch Lothar Letsche, Betroffener (ehemals Schorndorf)
Musikalische Umrahmung Michael Caszkozy, Betroffener
Die Grundlage für die Berufsverbote war der sog. Radikalenerlass, den die Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder unter Vorsitz des Bundeskanzlers Willy Brandt (SPD) am 28. Januar 1972 verabschiedete.
Dieser Erlass hatte historische Vorbilder und richtete sich fast ausschließlich gegen Linke. Betroffene bekamen nur aufgrund einer „Prognose“ wegen ihrer vom Verfassungsschutz behaupteten „Verfassungsfeindlichkeit“ den erlernten Beruf verwehrt oder wurden entlassen.
Insbesondere mit Hilfe der „Regelanfrage“ wurden etwa 3,5 Millionen Bewerberinnen und Bewerber von den Einstellungsbehörden auf ihre politische „Zuverlässigkeit“ durchleuchtet.In der Folge des Radikalenerlasses kam es in der damaligen BRD zu 11000 offiziellen Berufsverbotsverfahren,
2200 Disziplinarverfahren, 1250 Ablehnungen und 265 Entlassungen. Das führte zu einem Klima der Angst und Einschüchterung.
Es betraf nicht nur Beamte oder Angestellte der damaligen Bundesbehörden, Bundespost und Bundesbahn, sondern vor allem an Schulen, Hochschulen und Ämter, für die die Bundesländer zuständig sind. Auch in Schorndorf gab es Betroffene.
Die Folgen der Berufsverbote von 1972 sind immer noch spürbar.
Nur zögerlich kommt die Rehabilitierung der Betroffenen voran. Notwendig ist eine vollständige Rehabilitierung und Entschädigung aller Betroffenen der Berufsverbote. Das Gegenteil ist der Fall: Die Ampel-Regierung legt in ihrem Koalitionsvertrag fest, „dass Verfassungsfeinde schneller als bisher aus dem öffentlichen Dienst entfernt werden können“. Dies verdeutlicht, dass das Thema Berufsverbote auch heute noch aktuell ist.
Veranstalter:
DGB Rems-Murr, GEW, IG Metall, ver.di
Die Linke Rems-Murr
DKP Rems-Murr
Forum Politik in der Manufaktur
Initiativgruppe „50 Jahre Berufsverbote“ gegen Radikalenerlass und Berufsverbote BaWü
Naturfreunde Schorndorf
VVN-BdA Kreisvereinigung Rems-Murr
Zusammen gegen Rechts