FR/BEL 2018, 137 Min., von François Ozon mit Melvil Poupaud, Denis Ménochet, Swann Arlaud, Éric Caravaca, Bernard Verley, Josiane Balasko, Martine Erhel
Alexandre Guérin lebt mit Frau und drei Kindern ein friedvolles Leben. Als er zufällig erfährt, dass der Priester, von dem er vor über 30 Jahren als Kind missbraucht wurde, weiterhin mit Kindern arbeitet, kann er nicht mehr schweigen. Er sucht das Gespräch mit der örtlichen Pfarrstelle. Während sich die Geistlichen aufgrund der Verjährung des Falls zunächst nicht kooperativ zeigen, kommt es wenige Zeit später zum Gespräch mit dem besagten Pfarrer. Doch danach? Ist das Schweigen erst einmal gebrochen, gibt es kein Halten mehr. Alexandre findet weitere Opfer in François Debord und Emmanuel Thomassin. Ihr Werdegang ist ganz unterschiedlich als Alexandres, das Ziel der Opfer ist gleich: Wieso schreitet die Kirche nicht ein, wenn Klagen von sexuellem Missbrauch an Kindern eintreffen – selbst Jahre später? Sie bilden eine Gruppe namens „La Parole Liberée“ (Das gebrochene Schweigen), finden weitere Opfer des Priesters und machen ihre Geschichte publik. Sie fordern: Die Aufhebung der Verjährung in der Kirche. Doch die alten Wunden bringen nicht nur positive Entwicklungen für die Beteiligten.
Ein emotional starkes, wichtiges Stück großes Kino, ausgezeichnet mit dem Großen Preis der Jury auf der Berlinale 2019 und mit dem Publikumspreis der Französischen Filmtage Bonn 2019
https://www.youtube.com/watch?v=VXeM65mq5DI