D/ F/ I/ USA 2015, 110 Min., von Jonas Carpignano mit Koudous Seihon, Alassane Sy, Pio Amato, Annlisa Pagano
Carpignanos aufwühlender Spielfilm verknüpft die dürren Fakten aus den Nachrichten mit einem ergreifenden Schicksal. In schmucklosen, nüchternen und ungeschönten Aufnahmen zeigt er sehr drastisch den mühsamen Weg von Afrika nach Europa. Er bildet kommentarlos die menschenunwürdigen Bedingungen der gesamten Tour ab, die überfüllten Lastwägen, den quälenden Marsch der schlecht Ausgerüsteten durch die Wüste.
Die Verbrecher, die den Flüchtlingen die letzten noch verbliebenen Habseligkeiten rauben. Schließlich die todbringende Überfahrt auf einem maroden Schiff ohne Kapitän, das aus allen Nähten platzende Aufnahmelager und die ersten Schritte, diesseits wie jenseits der Legalität, in ein eigenständiges Leben Die Handkamera beobachtet alles dokumentarisch genau, was den sehr überzeugend und präzise spielenden Laiendarstellern auf ihrem Weg passiert.
Großartige Bilder, die man nicht mehr verdrängen kann, bringen dem Zuschauer die aktuelle Flüchtlingsflut auf ganz andere Weise näher.