Pallbearer sind aus Little Rock im Bundesstaat Arkansas und machen sensationellen Doom Metal. Ein Genre mit Tradition, eingeleitet durch das Debüt von Black Sabbath 1970, von Pentagram, Saint Vitus und Candlemass in den 80ern weitergeführt. Deshalb besteht für Pallbearer keinerlei Grund, den Altar mit sparsamen Mitteln zu dekorieren. Die Band geht den ganzen Weg, sie kleckert nicht, sie klotzt. Fünf Songs auf ihrem Debütalbum Sorrow & Extinction mit einer durchschnittlichen Spielzeit von zehn Minuten sind eine Ansage. Wenn schon der alte Vatter Doom herhalten muss, dann richtig, dann so massiv und pfundschwer, wie es nur geht. Die Gitarren bilden das tonnenschwere Fundament, sie sind gnadenlos tief gestimmt, sodass das Schlagzeug geradezu raschelt. Den Kontrast dazu stellt Sänger und Gitarrist Brett Campbell her. Seine Stimme ist hell und erinnert interessanterweise an den jungen Ozzy Osbourne. Zum Anfüttern der Songs trauen sich gar akustische Gitarren ins Dickicht, bloß um platt gewalzt zu werden. Die herrlich vor sich hin grollenden Songs auf Sorrow & Extinction besitzen also etwas Meditatives, ähnlich wie bei Sleep und Om. Doch daneben schwingt immer etwas Triumphales mit. Als könne man, im Morast feststeckend, den Sonnenaufgang über schneebedeckten Berggipfeln sehen. Oder sagen wir so: Sorrow & Extinction ist eine Keule mit fein ziselierten Schnitzereien, ein Instrument, mit dem man jemanden ganz sanft zu Tode prügeln könnte.

Royal Thunder sind Südstaaten Psychedelic Hardrocker mit der grandiosen Sängerin Miny Parsonz. Ihr Debütalbum “CVI” – römische Ziffer für 106 – wird von der hinreissend, leidenschaftlich, souligen Stimme Parsonz’ angetrieben, die von fetten Crescendo-Gitarrren-Riffs und treibenden Grooves getragen wird. Das Album ist für jeden Psych/Prog-Metalfan der wahr gewordene Traum: Es spricht sowohl die Skynyrd Hälfte als auch die Neurosis Hälfte des Hirns an. Man stellt sich einfach Black Math Horseman oder Johnette Napolitano von Concrete Blonde vor, die als Frontfrau Black Sabbath anpeitscht. Somit ist “CVI” auch ein großartiges Album in der besten Tradition der neuen Metal-Bands aus der Region um Atlanta und Savannah, zu denen als Speerspitze Bands wie Mastodon, Baroness, Kylesa, Black Tusk gehören.

Musik hören und/oder Videos von Pallbearer & Royal Thunder ansehen:
www.myspace.com/clubmanufaktur

Eintritt:
12.- Euro Vvk plus Gebühr
15.- Euro Abendkasse
15.- Euro Mitglieder