Italien 2011, 76 Min., von Paolo und Vittorio Taviani mit Cosimo Rega, Salvatore Striano, Giovanni Arcuri, Antonio Frasca, Juan Dario Bonetti
Ein Fest für Cineasten – dieser Film sprengt nicht nur Ketten, sondern auch Mauern: Häftlinge spielen Shakespeare. Aus JULIUS CAESAR wurde unter der Regie von Paolo und Vittorio Taviani ein atemstockendes modernes Theatererlebnis, das von Macht, Freundschaft und Verrat in einer brachialen Männergesellschaft handelt.
Überwiegend in schlichten Schwarzweißbildern begleiten Paolo und Vittorio Taviani das Projekt und die Schauspieler vom Casting bis zur Premiere. Im Mittelpunkt stehen die Häftlinge, die durch ihre Rollen manchmal mehr über sich selbst erfahren, als ihnen lieb ist. Am Ende werden Caesar, Antonius und die anderen wieder zu Gefangenen, die als Mafiosi, Mörder und Gewaltverbrecher zurück in ihre Zellen gehen.
Für CÄSAR MUSS STERBEN erhielten die Brüder Taviani den Goldenen Bären der Berlinale 2012, auch als Würdigung eines konsequenten sozialen und politischen Engagements, das ihr gesamtes künstlerisches Wirken auszeichnet und auch dieses Werk prägt: ein Appell an die Menschlichkeit.