F 2010, 106 Min., von Abbas Kiarostami mit Juliette Binoche, William Shimell, Jean-Claude Carriere, Agathe Natanson, Gianna Giachetti
Bei einer Lesung in der Toskana trifft eine französische Galeristin den britischen Schriftsteller und Kunsttheoretiker James Miller, der sich mit dem Verhältnis von Original und Kopie beschäftigt und für den Wert der Fälschung plädiert. Zum ersten Mal scheinen sich die beiden hier zu begegnen und unternehmen gemeinsam eine Autofahrt durch die Region um in einem Dorf ein Museum zu besuchen.
Auf eine gewöhnliche Beziehungsgeschichte könnte das hinauslaufen, doch ein Stopp bei einer Bar bringt eine überraschende Wende, die auch das Vorherige in neuem Licht sehen lässt. Denn als die Barfrau die beiden für ein Ehepaar hält, beginnt die Frau, für deren Verkörperung Juliette Binoche in Cannes mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet wurde, diese Vorgabe zu erfüllen, beginnt mit dem Schriftsteller so zu reden, als ob er ihr Ehemann wäre, mit dem sie schon 15 Jahre verheiratet ist. Und der Schriftsteller spielt mit. – Oder ist das Ganze etwa gar kein Spiel, sondern die Wirklichkeit, während die Vorgeschichte das Spiel war?