USA 2010, 106 Min., von Lisa Cholodenko mit Julianne Moore, Annette Bening, Mark Ruffalo, Mia Wasikowska, Josh Hutcherson
Der Anfang ist Routine. Nic und Jules, das wird sofort klar, sind seit langem ein Paar und bilden mit den Kindern Joni und Laser ein eingespieltes Team. Die Einstiegsbilder des gut geölten Familienalltags zeigen, was lesbische Eltern sind: eine gesellschaftliche Realität. Wenn auch nur in liberalen urbanen Inseln wie Los Angeles und dessen Vororten, wo Nic und Jules sich ihr hübsches Heim eingerichtet haben.
Vordergründig bekommt man es mit einer durchschnittlichen Familie und ihren kleinen Sorgen zu tun. Nic, die als Ärztin arbeitet und das Gros des Einkommens beschafft, trinkt ein bisschen viel. Jules ist ein bisschen frustriert, weil sie als Landschaftsarchitektin nicht vorwärts kommt. Die 18-jährige Tochter Joni ist ein bisschen zu ernst und ihr 15-jähriger Bruder Laser ein bisschen verwirrt. Das alles ist eingebettet in ein grün angehauchtes Mittelschichten-Milieu. Dynamik kommt ins Familienleben, als die Kinder ihren Vater kennen lernen wollen, der als Samenspender ihren Müttern behilflich war. Die sind zwar nicht begeistert von dieser Idee, können sich aber dem Wunsch nicht verwehren. So tritt Paul auf den Plan, Besitzer eines Bio-Restaurants und attraktiver Junggeselle. Die Kinder sind sofort Feuer und Flamme für ihn, vor allem wohl weil Paul das Männliche repräsentiert, das sie aus ihrer Familie nicht kennen. Und auf dem Motorrad mitfahren macht beiden Spaß. Auch Paul entdeckt etwas, das er nicht kennt: stabile Beziehungen, Zusammenhalt, Harmonie. Daran würde er gern teilhaben…