D 1923-26, Regie: Lotte Reiniger, 65 Min., Silhouettenfilm s/w dt. Zwischentitel, empfohlen ab 8.
Lotte Reiniger gilt als die Schöpferin und kunstvolle Gestalterin des Scherenschnittfilms, einer Sonderform des Animationsfilms. Darin werden die mit beweglichen Gliedmaßen versehenen Figuren und die Hintergründe der Szenen mit der Schere aus schwarzem Papier ausgeschnitten und dann Bild für Bild als Silhouetten vor einer Lichtquelle abgefilmt.
In ihrem ersten abendfüllenden Silhouettenfilm greift sie auf Motive eines Märchens aus "Tausendundeiner Nacht" zurück: Prinz Achmed, der Sohn des Kalifen von Bagdad, stiehlt einem mächtigen afrikanischen Zauberer ein fliegendes Pferd. Er landet auf den Zauberinseln von Wak und begegnet dort der schönen Fee Pari Banu, in die er sich verliebt. Diese wird vom Zauberer kurz darauf an den Hof des Kaisers von China entführt, um die Frau des Hofzwerges zu werden. Nur mit Hilfe der Hexe der Flammenberge und Aladins Wunderlampe gelingt es Achmed am Ende, Pari Banu zu befreien und sie als seine Frau heimzuführen.
Filmkanon
Initiiert von der Bundeszentrale für politische Bildung hat eine Kommission, der Filmschaffende, Filmkritiker und Filmhistoriker angehörten, einen Filmkanon erarbeitet, der als repräsentative Basis für die Beschäftigung mit dem Massenmedium Film in Schulen dienen soll. Dieser Kanon umfasst 35 Werke aus hundert Jahren Filmgeschichte. Darunter befinden sich allerdings nur wenige Filme für Sechs- bis Zwölfjährige. Deshalb wurde auf Initiative der „Kinder- und Jugendfilm Korrespondenz“ der Filmkanon durch Kinderfilm-Experten um 15 weitere Filme ergänzt.
Mit der Reihe „Filmkanon für Kinder“ wollen wir nach und nach die ausgewählten Filme vorstellen.