BRD 2009, 99 Min., von Fatih Akin mit Adam Bousdoukos, Moritz Bleibtreu, Birol Ünel, Pheline Roggan, Anna Bederke, Dorka Gryllus, Lucas Gregorowicz, Wotan Wike Möhring, Udo Kier
Einen Heimatfilm nennt Fatih Akin seinen neuen Film, was in gewisser Weise stimmt, ist doch Hamburg die Heimat des Regisseurs und Schauplatz der meisten seiner Filme. „Soul Kitchen“ spielt größtenteils im gleichnamigen Restaurant im Hamburger Vorort Wilhelmsburg. Dort führt Besitzer Zinos, ein Deutschgrieche, einen eher uninspirierten Laden: Das Essen kommt aus der Tiefkühltruhe, die Bedienungen Lucia und Lutz sind wenig motiviert, aber immerhin die Musik ist gut. Erst als seine blonde, noble Freundin Nadine nach Shanghai zieht, kommt Bewegung in Zinos Leben. Durch eine Reihe abstruser Zufälle verwandelt Zinos sein Restaurant innerhalb von ein paar Montagesequenzen in ein absolutes In-Lokal, was ein wenig wie eine Variante der beliebten Frensehshows anmutet, in denen ein heruntergekommenes Restaurant von einem unerbittlichen TV-Koch aufgepeppt wird. Vor allem der Koch Shayn und Zinos Bruder Illias, der als Freigänger aus dem Knast kommt, sorgen für den erfolgreichen Neuanfang. Gleichzeitig hat auch der Immobilienhai Neumann ein Auge auf das Geschäft geworfen, das einer großen Investition im Wege steht. Einmal mehr beschwört Akin hier eine heile Welt, abseits von Globalisierung und Gentrifizierung, die ihn als den linken, engagierten Regisseur ausweisen soll, als der er oft wahrgenommen wird.
„ Gutes Essen, gute Musik, gutes Kino: Mit "Soul Kitchen" hat Fatih Akin einen wunderbar kantigen Film für die hungrige Großstadtseele gedreht. …ein soulig-swingender, liebevoll dreckiger Gute-Laune-Heimatfilm für alle, die in ihrem Großstadtkiez wie in einem familiären Dorf leben.“