Bulgarien/ BRD / I /Slowenien 2007, 105 Min., von Stephan Komandarev mit Miki Manojlovic, Carlo Ljubek, Hristo Mutafchiev, Anna Papadopulu, Lyudmila Cheshmedzieva
Erst eine Flucht, dann eine Rückkehr. „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“ beginnt exakt in der Mitte. Alexander und seine aus Bulgarien stammenden Eltern leben da bereits seit rund 20 Jahren in Deutschland.
Dann verliert ein Mercedes unfreiwillig die Bodenhaftung, die Eltern sterben, Alexander findet sich mit einer retrograden Amnesie, ohne jegliche Erinnerung an den Unfall und sein früheres Leben also, auf einer Krankenstation wieder. Als sein Großvater vom Unglück erfährt, will er seinen Enkel, liebevoll Sashko genannt, zurück in die Heimat holen. Auch wenn er den eigensinnigen, aber durchaus lebensfroh verschmitzten Großvater zunächst nicht als diesen erkennt, auf der gemeinsamen, ungewöhnlicherweise per Tandem durchgeführten Reise erinnert sich der eher lethargische Alexander nach und nach auch wieder an seine Kindheit und die Stationen seiner Flucht.Während Großvater und Enkel beherzt in die Pedale in Richtung Südosten treten und dabei immer wieder herrliche Landschaftsaufnahmen über die Leinwand ziehen, blendet Komandarev zurück zu den Stationen der Emigration. Hier erzählt er von den Schikanen in Übergangslagern, dem Ausgeliefertsein an Macht und Korruption und der ewigen Hoffnung auf ein besseres Leben. Bestimmt ist die ganze Geschichte aber auch von der fast schon spirituell zu nennenden Philosophie des Backgammonspiels, in dem der Großvater als Meister gilt. Dessen märchenhafte Kernaussage: das Schicksal ist der Würfel in Deiner Hand, es kommt auf Dich und Dein Können an.