USA 2007, 88 Min., von Robert Redford mit Robert Redford, Meryl Streep, Tom Cruise, Michael Pena, Andrew Garfield,
Peter Berg, Derek Luke
Wie so viele amerikanische Filme der letzten Jahre, die etwas über den Zustand der Welt erzählen wollen, bemüht auch «Von Löwen und Lämmern» eine aufgesplitterte Struktur, deren einzelne Ebenen auf den ersten Blick nur wenige Verbindungen haben. An einer Universität an der Westküste sitzt der selbstgefällige Student Todd in der Sprechstunde seines Politik-Professors Dr. Malley. Dieser sieht in Todd großes Potential, beobachtet aber, wie dieser zunehmend sein Studium vernachlässigt. In einer hitzigen Diskussion versucht Malley ihm klarzumachen, dass die Welt das ist, was die Menschen aus ihr machen. Einfach nur die Umstände zu beklagen, gleichzeitig aber vor jedem Engagement zurückstecken, mit der Begründung, dass ein einzelner ohnehin nichts ändern kann, ist keine sinnvolle Haltung. Als Beispiel – wenngleich bewusst nicht als Ideal – erzählt Malley von seinen ehemaligen Studenten Arian und Ernest. Diese haben sich freiwillig zur Armee gemeldet und sind in diesem Moment in Afghanistan.
In dieser zweiten Ebene wird der Beginn einer militärischen Mission geschildert, die durch einen Angriff der Taliban scheitert. Arian und Ernest bleiben allein und verwundet auf einem verschneiten Bergkamm zurück. Während die Taliban immer näher kommen, wird eine Rettungsaktion gestartet.
Und schließlich Washington: Im Büro des Senators Jasper Irving erlebt die Fernseh-Journalistin Janine Roth die geballte manipulative Fähigkeit eines Karrierepolitikers. Irving versucht Roth dazu zu bewegen, eine Geschichte über eine neue Militärstrategie in Afghanistan zu veröffentlichen, die er als Neuanfang beschreibt. Auf schlangenhafte Weise umschmeichelt Irving Roth, versucht an ihren Patriotismus zu appellieren und sie mit einer Exklusivstory zu ködern. Doch Roth hat noch gut vor Augen, wie die Medien sich voller Eifer hinter die Regierung gestellt hatten, als es darum ging, den Irak-Krieg zu begründen. Noch einmal will sie nicht unkritisches Sprachrohr einer Lüge sein, doch gleichzeitig ist ihr bewusst, dass ihr Sender einem Konglomerat gehört. Und das hat weniger Interesse an hartem Journalismus als an möglichst hohen Gewinnen.
Natürlich wird «Von Löwen und Lämmern» von manchen Seiten als anti-amerikanisch und unpatriotisch bezeichnet werden. Und ebenso natürlich ist er genau das nicht. Denn was könnte patriotischer sein, als zu Denken, die Entscheidungen von Regierung und Medien zu hinterfragen. Mit welchen Opfern dies verbunden sein kann, auch das wird nicht ausgespart, aber wer sich nicht für etwas einsetzt, darf sich auch nicht beschweren, wenn seine Gleichgültigkeit missbraucht wird.