Liebe Freund*innen der Manufaktur,
vor der Mitgliederversammlung am 16. Mai möchten wir uns bei allen Mitgliedern für ihre Treue bedanken! Und wo wir schon dabei seid – falls ihr noch keine Mitglieder seid, überlegt euch doch, ob das etwas für euch wäre! Die Manufaktur ist ja kein schnödes Unternehmen, auch keine kommunale Einrichtung, sondern organisiert als ein Verein, der ein soziokulturelles Zentrum – ein Forum für Kultur und Politik – betreibt und dafür Mitarbeiter*innen anstellt (unter anderem im Büro: Veranstaltungsorganisation) und Pächter*innen (Kino) hat, die für einen professionellen Betrieb sorgen. Einnahmen, Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse von Kommune und Land machen das, was wir tun, finanziell möglich. Kulturell und sozial sind wir, was wir sind, weil wir viele sind. Mitglied werden heißt: Teil der Manufaktur werden, nicht nur Vergünstigungen bekommen (das auch…), sondern auch Mitsprache – nicht zuletzt bei der MV –, Gestaltungsmöglichkeiten in Arbeitsgruppen und auch Mitverantwortung.
Das ist auch eine gute Gelegenheit, noch einmal denen zu danken, die diese Verantwortung aktiv wahrnehmen – den famosen Manufaktur-Ehrenamtler*innen! Ohne euch liefe hier gar nichts.
Manufaktur: Wir sind viele! Das ist umso wertvoller und wichtiger, wenn wir angegriffen werden. In den letzten Wochen und Monaten gab es ja – wie der Presse zu entnehmen war – einige Versuche der Landtagsfraktion einer rechtsradikalen Partei, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und über die VVN auch die Manufaktur zu attackieren. Die Landesregierung blockte das einigermaßen ab, wenn wir die entsprechenden Äußerungen richtig verstehen. Klar ist, dass kritische, antifaschistische Initiativen und Institutionen ebenso im Fadenkreuz des rechten Kulturkampfs stehen wie kritische Medien: Die Rechten wollen als „normal“ gelten, sie wollen den Alltagsverstand und die Sprache breiter gesellschaftlicher Schichten prägen, und dafür müssen sie alles delegitimieren, was sich ihnen entgegenstellt. Und das ist eben – aktuell wie historisch – viel weniger die vermeintliche Mitte als die politische Linke. Die rechte Strategie (nicht nur bei jener Partei, leider): hufeisenmäßig links und rechts gleichsetzen und Repressionen gegen links fordern.
Deshalb und überhaupt: Wir stehen dazu, dass wir gern und immer wieder mit der sozialistisch-kommunistisch geprägten VVN zusammenarbeiten, antifaschistische Veranstaltungen ausrichten und Ausstellungen zeigen. Die alten und neuen Rechten – und auch einige in den repressiven Staatsapparaten – würden die Naziverfolgten der Linken am liebsten nochmal dafür verfolgen lassen, dass sie Widerstand gegen die Nationalsozialist*innen geleistet haben (und manch „Konservativer“, deren Vorläufer und Vorväter so häufig mitgemacht oder sich angepasst hatten, bekämpfen mit den Erben des linken Widerstands vermutlich gleich noch ihr eigenes schlechtes historisches Gewissen, wenn sie denn ein solches haben). Auch da gilt, was diesen Monat als einer Veranstaltung zu einem nur leicht anders gelagerten Thema (rechte Hetze in Betrieben) fungiert: Solidarität statt Spaltung!
Eure
Manufaktur